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JA13-Kundgebung in Magdeburg

500 Grundschullehrkräfte aus Sachsen-Anhalt forderten gerechte Bezahlung

Die GEW Sachsen-Anhalt führte gemeinsam mit ihren Mitgliedern und Lehrkräften am 13. Oktober auf dem Magdeburger Domplatz eine Kundgebung durch. Unter dem Motto „Packt’s endlich“ wurde die Landespolitik erneut darauf aufmerksam gemacht, dass Grundschullehrkräfte in Sachsen-Anhalt schlechter bezahlt werden als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Nachbarbundesländern.

An der Kundgebung am Donnerstag beteiligten sich ca. 500 Personen. Lautstark protestierten sie dagegen, dass sie bis zu 500 Euro weniger verdienen als ihre Kolleg*innen anderer Schulformen.

Die Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt sprach auf der Bühne zum Publikum:

„Der Alltag von euch Grundschullehrkräften ist nicht weniger anstrengend – im Gegenteil: Ihr Lehrkräfte an den Grundschulen leistet unverzichtbare Arbeit an einer sehr heterogenen Schulform, trotz Sprachbarrieren motiviert und integriert ihr alle Kinder und habt zudem mit einer desolaten Unterrichtsversorgung zu kämpfen. Wir fordern für euch eine angemessene und gerechte Eingruppierung in die A 13/E 13 für beamtete und angestellte Lehrkräfte!“

Eva Gerth zeigte sich auch erfreut, dass die Bildungsministerin, Eva Feußner, aus der Abwanderung junger Lehrer*innen die richtigen Schlüsse gezogen hat und sich für A 13 deutlich einsetzt.

Kerstin Schöneich, aktives Mitglied in der Jungen GEW, und Lysan Daul, Lehrerin im Vorbereitungsdienst, machten deutlich, dass sie ihre Zukunft und Heimat gern in Sachsen-Anhalt suchen würden. Jedoch gehören dazu auch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch die Frage der Wertschätzung und die Bezahlung nach JA 13. Viele Mitstudierenden verlassen Sachsen-Anhalt oder kommen aus Studienorten anderer Bundesländer gar nicht erst zurück.

Die Aktion wurde auch von Politiker*innen aus dem Landtag wahrgenommen. Thomas Lippmann, Bildungspolitischer Sprecher der LINKEN, bekräftigte mit dem von seiner Fraktion vorgelegten Gesetzesentwurf seine volle Unterstützung für die Bezahlung nach JA 13. Diese bekräftigte auch Wolfgang Aldag, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die GRÜNEN. Dagegen waren die Vertreter*innen der Regierungskoalition der SPD, Katja Pähle, und Jörg Bernstein, FDP, in ihren Statements viel vorsichtiger. Das Verständnis für die Notwendigkeit, auch die Frage der Wertschätzung, war mit vielen „Wenn“ und „Aber“ belastet und stand immer unter dem Finanzierungsvorbehalt des CDU-Finanzministers Richter.

In seinen emotionalen Ausführungen zeigte Ingo Doßmann, Mitglied im Landesvorstand der GEW und federführender Akteur im Bereich JA13, angesichts der prekären Situation an den Schulen wenig Verständnis für die zögerliche Haltung der SPD und FDP.  Bei der gerade beendeten Ausschreibung von Lehrer*innenstellen gab es auf 944 Stellen nur 220 Bewerber*innen. Wer an der Stelle noch mit JA 13 zögert, setzt die Zukunft der Kinder aufs Spiel und sorgt für ständig zunehmende Belastungen der verbleibenden Lehrer*innen. Angesichts von 850 nicht besetzter Stellen spart der Finanzminister im Jahreshaushalt mehr als 40 Millionen Euro. Also müsste das Geld für die Bezahlung nach JA 13 auch vorhanden sein. Mit dem Zitat Johann Wolfgang Goethes „Willst du leiden oder triumphieren, Amboss oder Hammer sein“, kündigte Ingo Doßmann an, dass die GEW Sachsen-Anhalt nicht lockerlassen wird!

Hintergrund

In den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen werden Grundschullehrkräfte bereits nach A 13/E 13 bezahlt. Dies hat zur Folge, dass insbesondere neu ausgebildete Kolleginnen und Kollegen unser Bundesland verlassen und wir somit noch mehr Fachkräfte verlieren. Die Grundschule ist die Schulform mit dem weitaus höchsten Frauenanteil im Kollegium – für die GEW ist die schlechtere Bezahlung der Grundschullehrkräfte sogar eine mittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.