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Tarifrunde TV-L: Hohe Beteiligung am „Streiktag Bildung“

7000 Streikende in Leipzig

Im Rahmen der aktuellen Länder-Tarifrunde (TV-L) hatte die GEW Sachsen-Anhalt ihre Mitglieder im südlichen Teil Sachsen-Anhalts zur Teilnahme am „Streiktag Bildung“ aufgerufen. Die Beteiligung war enorm.

Insgesamt 7000 Menschen trafen auf dem Simson-Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zusammen, um gemeinsam für ein akzeptables Angebot in der Tarifrunde öffentlicher Dienst der Länder zu streiken. Zu einer Beteiligung am „Streiktag Bildung“ am 28. November haben die GEW Sachsen-Anhalt, die GEW Sachsen sowie die GEW Thüringen ihre Mitglieder aufgerufen. Die Kundgebung begann um 11:30 Uhr am Simson-Platz und endete nach einem Demonstrationszug durch die Leipziger Innenstadt am Johannisplatz.

Dort fand auch die Abschlusskundgebung statt, in der unter anderem Doreen Siebernik, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der GEW, in Richtung der Streikenden rief:

„Wenn die Arbeitgeber jetzt nicht wach werden und die Kolleg*innen im öffentlichen Dienst anständig und fair bezahlen, dann verschärft sich der Fachkräftemangel weiter. Die Auswirkungen für die Handlungsfähigkeit des Staates sind unermesslich. Wir durchleben die größte Bildungskrise der Geschichte Deutschlands. Wenn die Arbeitgeber jetzt sparen, machen sie sich auch an den Kindern in unserem Land schuldig. Wer Kindern ihr Recht auf eine gute Kindheit, auf beste Bildung und Teilhabe nimmt, macht sich schuldig an der Zukunft. Es braucht jetzt gute Arbeitsbedingungen und eine gute Bezahlung gehört einfach dazu, deshalb 10,5 Prozent mehr.“

Die Abschlussrede hielt Malte Gerken, Berufsschullehrer und stellvertretender Vorsitzender der GEW Sachsen-Anhalt. In seiner Rede sprach er die Menge an:

Wir haben in schwierigen Zeiten auf Arbeitszeit und Geld verzichtet, wir haben viel zu lange für deutlich weniger Gehalt gearbeitet, als die Kolleginnen und Kollegen in den alten Bundesländern und heute schleppen wir alle gemeinsam die Folgen [dieser] katastrophalen Personalpolitik weg! – Wir haben unseren Teil getan, wir lassen uns nicht weiter nach unten durchreichen. Wir werden nicht einen Millimeter von unserem Forderungspaket abweichen!

Die vollständige Rede von Malte Gerken könnt ihr hier nachlesen.


Erfolgreicher „Streiktag Bildung“

Für den 28. November hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den „Streiktag Bildung“ ausgerufen. Länderbeschäftigte, die an Bildungseinrichtungen arbeiten, konnten an vier zentralen Kundgebungsorten mit Streiks und Aktionen ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde laut artikulieren. Bis zu 20.000 Beschäftigte haben in Hamburg, Berlin, Leipzig und Karlsruhe die Arbeit niedergelegt und an Warnstreikaktionen teilgenommen. An den Aktivitäten beteiligten sich Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte und taten lautstark die Forderungen der Gewerkschaften in der Länderrunde kund.

Hintergrund

Die Gewerkschaften wollen 10,5 Prozent Gehaltserhöhung, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, einen Tarifvertrag für alle studentischen Beschäftigten sowie ein Nachziehen der Verbesserungen im Sozial- und Erziehungsdienst bei den Kommunen auf Landesebene durchsetzen. Der Tarifvertrag soll ein Jahr laufen. Die Arbeitgeber hatten auch in der zweiten Verhandlungsrunde Anfang November kein Angebot vorgelegt.

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind drei Verhandlungsrunden geplant. Die dritte Runde findet am 7./8. Dezember in Potsdam statt.

Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird beispielsweise für Beschäftigte an Schulen wie Lehrkräfte, im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder wie Erzieherinnen und Schulsozialarbeiter sowie für Hochschullehrende und studentische Beschäftigte verhandelt.

Kontakt
Christiane Rex
Gewerkschaftssekretärin für Information und Kommunikation & Pressesprecherin GEW Sachsen-Anhalt
Adresse Kleiner Berlin 2
06108 Halle (Saale)
Telefon:  0345 204 08 14
Mobil:  0151 578 414 25