Rechtsextremismus und Schule
AfD im Unterricht thematisieren
Seit Gründung der Bundesrepublik waren noch nie so viele Menschen bereit, rechtsextreme Parteien zu wählen wie heute. Ob es zu einem Rechtsruck kommt, können Schüler*innen stärker mitentscheiden als je zuvor; denn bei einigen Abstimmungen im Superwahljahr 2024 können erstmals bereits 16-Jährige ihre Stimme abgeben.
Angesichts dessen rief Maike Finnern, Vorsitzende der GEW, die Lehrkräfte in Deutschland zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der AfD im Unterricht auf. „Die AfD ist eine Partei mit verfassungsfeindlichen Tendenzen. Das dürfen und sollen Lehrerinnen und Lehrer auch im Klassenraum so sagen.“ Dies unterstreiche ihren Schwur auf die Verfassung und deren Verteidigung. Gegenüber der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten empfiehlt Finnern, mit den Schüler*innen konkrete Aussagen und Vorgänge im Zusammenhang mit der AfD zu analysieren und zu besprechen. Auch hätten Lehrkräfte keine Sanktionen ihres Dienstherrn zu befürchten, wenn sie an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus teilnehmen.
Dies sei ihr Recht. „Aus unserer Sicht haben sie sogar mehr als andere die Pflicht, sich für Demokratie und Vielfalt stark zu machen sowie ihre Stimme gegen Rechtsextremismus und verfassungsfeindliche Umtriebe zu erheben“, betonte Maike Finnern, wie die ARD berichtete.
Das Themenheft „Rechtsextremismus & Schule“ des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in der Trägerschaft von Aktion Courage e. V. informiert über neue Entwicklungen und Ausprägungen des Rechtsextremismus und zeigt auf, was Schulen tun können. Es gibt praktische Hinweise auf Fragen wie: Was meint das Neutralitätsgebot genau? Wie können Sie zu dem Thema arbeiten? Und sollten – oder müssen – bei Diskussionen mit Politiker*innen in Schulen wirklich alle Parteien eingeladen werden?
Das Themenheft kann auf www.schule-ohne-rassismus.org bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.