Zum Inhalt springen

Protest gegen Bundesparteitag der AfD

Alternative gegen die Ausgrenzung

Vom 28. bis 30. Juli und vom 4. bis 6. August 2023 fand der Bundesparteitag der AfD in Magdeburg statt. Gemeinsam mit dem DGB unterstützten wir den Aufruf des Bündnisses „Solidarisches Magdeburg“ zum friedlichen Protest gegen die Europawahlveranstaltung der AfD. Unser Ziel war es, gemeinsam ein vielfältiges und kreatives Zeichen gegen rechte Hetze, Rassismus und Chauvinismus zu setzen und damit deutlich zu zeigen, dass die AfD in Magdeburg nicht willkommen ist.

Dann wieder

Was keiner geglaubt haben wird

was keiner gewusst haben konnte

was keiner geahnt haben durfte

das wird dann wieder das gewesen sein

was keiner gewollt haben wollte


Erich Fried

Gewerkschaften stehen für eine Gesellschaft der Solidarität, des Zusammenhalts und der Offenheit und Vielfalt in einem friedlichen und sozialen Europa. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, gegen jede Form der Diskriminierung und Ausgrenzung deutlich Position zu beziehen. Die Politik der AfD darf nie unwidersprochen bleiben!

Nach der „unfreundlichen Begrüßung“ der Parteimitglieder auf dem Messegelände am Vortag versammelten sich rund 2.500 Menschen am Samstag, den 29. Juli, zum Demonstrationsmarsch durch Magdeburg. Dieser Zug startete am gegen 12 Uhr am Willy-Brandt-Platz und endete auf dem Kundgebungsgelände am Jerichower Platz.

Unsere GEW-Landesgeschäftsstelle lag dabei strategisch günstig auf der Route und wurde bereits vorab als Zwischenstopp angekündigt. Deshalb zeigten wir nicht nur mit einem großen Banner am Haus deutlich unsere Position, sondern waren auch mit einem kleinen Team vor Ort und boten den Demonstrierenden Obst, Snacks und Getränken zur Stärkung an.

Bei den anschließenden Protestkundgebungen auf dem Jerichower Platz sprach auch die Landesvorsitzende Eva Gerth und betonte dabei auch die Dringlichkeit des Demokratiefördergesetzes auf Bundesebene. Neben Schulen benötige es zwingend weitere langfristig gesicherte Strukturen, um „die Auseinandersetzung mit rechten Tendenzen, die Wertevermittlung und die Stärkung der demokratischen Kultur“ als „gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen“ zu gewährleisten. Dass Schulen diese Aufgabe nicht allein übernehmen können, zeigt auch das aktuelle Beispiel der Lehrkräfte Laura Nickel und Max Teske aus Brandenburg. „Wir brauchen Hilfe auch von außerhalb der Schulen, nämlich verlässliche Strukturen für zivilgesellschaftliche Initiativen und Bildungsträger. Wir brauchen dort mehr Investitionen, um präventive Arbeit in der Auseinandersetzung mit antidemokratischen Kräften systemisch zu stärken, vor allem im Osten Deutschlands“, so Gerth.

Neben weiteren Redebeiträge von unter anderem der AWO Sachsen-Anhalt, DIE LINKE und SPD standen abschließend verschiedenste Künstler für Open-Air-Konzerte auf der Bühne in der Nähe des Messegeländes.

„Wir waren viele, wir waren laut – unser Protest war nicht zu übersehen und zu überhören, es war beeindruckend“, resümierte Manuela Pretzien, Gewerkschaftssekretärin DGB-Region Altmark-Börde-Harz.

Veranstaltungshinweis

In diesem Zusammenhang möchten wir gerne auf ein Multiplikator*innen-Seminar hinweisen, das vom 10.-12. November 2023 in Dresden als Fortbildungsangebot des GEW Hauptvorstands in Kooperation mit dem RAA Sachsen e. V. stattfindet. Im Fokus des Seminars steht die Webdokumentation „Gegen uns. Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt seit 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft“. Es werden Ansätze und Methoden vorgestellt und erprobt, mit denen Jugendliche (ab 14 Jahre) und Erwachsene pädagogisch begleitet werden können.

Die Anmeldung zum Seminar erfolgt online über die Website des Hauptvorstandes. Dort finden sich auch weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Teilnahme.
Anmeldeschluss ist der 26. September 2023.