Zum Inhalt springen

Chancengleichheit auch fürs Studium

ArbeiterKind.de engagiert sich für Hochschulbildung für alle

ArbeiterKind.de wurde im Jahr 2008 von Katja Urbatsch gegründet und ist eine einzigartige gemeinnützige und spendenfinanzierte Organisation mit Sitz in Berlin, die sich für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit einsetzt. ArbeiterKind.de hat sich zum Ziel gesetzt, Studierenden aus nicht-akademischen Familien den Weg zum Studium zu erleichtern und ihnen dabei zu helfen, ihre spezifischen Bildungshürden erfolgreich zu überwinden.

In Deutschland gibt es bis heute – aller politischen Reformen zum Trotz – sehr große Unterschiede beim Zugang zu akademischer Bildung. Kinder aus Akademikerfamilien, also Familien, in denen mindestens ein Elternteil studiert hat, haben sehr viel bessere Chancen auf den Zugang zu Hochschulbildung als Kinder aus Nichtakademikerfamilien. Das liegt daran, dass Akademikerkinder von klein an den hohen Wert von Bildung in der Familie nahegelegt bekommen und das Elternhaus vor den Kosten meist nicht zurückschreckt. Gut wissenschaftlich dargestellt ist der Unterschied zwischen Kindern aus akademischen Haushalten und Kindern aus nichtakademischen Haushalten im sogenannten „Bildungstrichter“, der mit Daten des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) ausgestattet ist. Demnach beginnen statistisch von 100 Kindern aus Akademikerfamilien 79 ein Hochschulstudium, in Nichtakademikerfamilien schaffen gerade einmal 27 von 100 Kindern den Sprung an eine Hochschule.

ArbeiterKind.de bietet eine Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen für Studierende aus Familien ohne akademische Tradition an, darunter ein Infotelefon/Infochat, kostenlose Workshops und individuelle Beratungsgespräche, um den Studieninteressierten bei allen Fragen zum Thema Studium zur Seite zu stehen. Die ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren, die in der Regel selbst aus nichtakademischen Familien stammen und bereits erfolgreich studiert haben, dienen als Vorbilder und geben den Ratsuchenden wertvolle Tipps und persönliche Erfahrungen mit an die Hand.

Was ArbeiterKind.de ganz besonders auszeichnet, ist der Zusammenhalt innerhalb der bundesweiten Community. Die Studierenden unterstützen sich und tauschen sich gegenseitig über ihre Erfahrungen, Hürden und Erfolge aus. Diese Unterstützung ist besonders in den ersten Semestern wichtig, wenn sich die Studienanfänger*innen in einer ganz neuen (Lern-)Umgebung zurechtfinden müssen. ArbeiterKind.de schafft deshalb eine Atmosphäre des Vertrauens in der Community und begleitet die Studierenden auf ihrem Weg zum erfolgreichen Studienabschluss.

Auch nach dem Abschluss ihres Studiums müssen Kinder aus Familien ohne akademische Tradition mit spezifischen Hürden beim Einstieg in ihr Berufsleben rechnen. Dies liegt vor allem am fehlenden Netzwerk oder an den ungeschliffeneren Lebensläufen im Vergleich zu Berufseinsteiger*innen aus akademischen Elternhäusern. Daher bietet die Nichtregierungsorganisation seit einigen Jahren auch ein spezielles Berufseinstiegsmentoring-Programm an, in dem die Jobsuchenden berufserfahrene Mentor*innen zur Seite gestellt bekommen. Diese unterstützen die frisch gebackenen Absolvent*innen bei ihren Bewerbungen und geben wertvolle Tipps aus dem eigenen Erfahrungsfundus an die Neulinge auf dem Arbeitsmarkt weiter.

In einer Zeit der Kostensteigerungen, in der die soziale Herkunft wieder häufiger über den Bildungsweg entscheidet, ist es wichtig, Organisationen wie ArbeiterKind.de zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu geben. Dies kann durch ein ehrenamtliches Engagement, aber auch durch eine finanzielle Zuwendung an die Organisation geschehen. Schulen und Hochschulen können zudem Partner von ArbeiterKind.de werden und entsprechend innerhalb des eigenen Wirkungskreises für das Thema sensibilisieren.

Kontakt
Daniela Keil
Koordinatorin von ArbeiterKind.de für Sachsen-Anhalt
Zentrale:  030  679 672 750