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Tag der Arbeit 2024

DGB setzt Zeichen für Tarifwende und gegen Lohndumping

Mit 22 Veranstaltungen in ganz Sachsen-Anhalt feierten die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes den Tag der Arbeit 2024.

Neben der Tarifwende spielten die Kommunal- und Europawahl in Sachsen-Anhalt eine zentrale Rolle auf den gewerkschaftlichen Mai-Veranstaltungen. „Gute Tarifabschlüsse haben den Reallohnverlust aufgefangen und dafür gesorgt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen einigermaßen durch die Krise gekommen sind. […] Leider entziehen sich viele Arbeitgeber ihrer sozialen Verantwortung und setzen – trotz Fachkräftebedarf – auf Lohndumping. Sie haben gar kein Interesse, mit den Gewerkschaften zu verhandeln“, betonte Susanne Wiedemeyer, DGB-Chefin für Sachsen-Anhalt, in ihrer Rede in Dessau-Roßlau.

 

Halle: Gewerkschaftsjugend demonstriert gegen rechte Hetze

„Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Kampftag!“ skandierten die etwa 400 Demonstrierenden durch die Straßen von Halle. Die DGB-Jugend Sachsen-Anhalt hatte unter dem Motto „Solidarität statt rechte Hetze“ zusammen mit den Gewerkschaftsjugenden sowie der Linksjugend, der Grünen Jugend und den Jusos zur Demonstration am 1. Mai aufgerufen. Die Demo führte erfreulicherweise zum Marktplatz, so dass auch Anja Piel, stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende, und Andreas Dose, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes Halle, teilnehmen konnten. Beide beteiligten sich anschließend an der zentralen Kundgebung der Stadt Halle zum 1. Mai.

Am Steintor hielt eine junge Kollegin von ver.di eine klare Ansprache: „Die AfD ist der Feind aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“ Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten erinnerte an die Deportation von Gewerkschaftern in KZs und forderte ein Verbot der AfD. Die GEW-Studierenden und die TV Stud-Kampagne wiesen in einer Rede darauf hin, dass der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen sich nicht nur finanziell für die studentischen Beschäftigten lohne, sondern auch die Solidaritätserfahrung im Streik der kapitalistischen Vereinzelung entgegenwirke und sie entschlossen in die nächste TVöD-Runde gehen werden.

Der Demozug sang die Internationale, erreichte den Marktplatz und wurde von den Kolleginnen und Kollegen dort begrüßt. Der Tag der Arbeit stand unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“. Die Reden der Jugenddemo machten deutlich, dass die Zukunftsängste junger Menschen eine Politik erfordern, die nicht nur Löhne und Arbeitszeiten verhandelt, sondern auch soziale Sicherheit schafft und fördert – und das gelingt nicht mit, sondern nur gegen die politische Rechte und ihre Hetze!   

 

Magdeburg: Maifeierlichkeiten auf dem Alten Markt

Auch in Magdeburg kamen wieder Gewerkschafter*innen zum Tag der Arbeit zusammen. Dieser fand ebenfalls unter dem Motto „Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.“ statt. Damit bekräftigten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften unter anderem die Notwendigkeit einer höheren Tarifbindung. Die GEW Sachsen- Anhalt war wieder mit einem Stand auf dem Alten Markt vertreten. Zwischen den Kolleg*innen von ver.di zur Rechten und denen der IG Bau zur Linken war auch der Stand der GEW gut besucht. Bei uns hatten Jung und Alt die Möglichkeit, am GEW-Glücksrad zu drehen. Die obligatorischen gegenseitigen Besuche von Mitgliedern anderer Gewerkschaften gehörten ebenso mit dazu wie die alljährlichen Reden auf der Hauptbühne. Es sprachen dort unter anderem Katrin Skirlo, Geschäftsführerin der DGB-Region Altmark-Börde-Harz, sowie Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Anders als in den Jahren zuvor, gab es diesmal aufgrund der angespannten Situation rund um die Kriege in Israel und in der Ukraine keine Demo der DGB-Jugenden. Leider fand am Rande der Veranstaltung eine Störaktion einer kleinen Gruppe von Israelgegnern statt. Sie beschimpften die Organisator*innen und Teilnehmenden der Maifeierlichkeiten als Faschisten und Zionisten, die einen Genozid im Gazastreifen unterstützen würden. Auch wenn das Anliegen vielen Teilnehmenden wichtig war und auch zum Teil in den Reden auf der Hauptbühne aufgegriffen wurde, empfanden viele die Störung als unangemessen. Die Polizei verwies die Störenden des Platzes. Gegen 13 Uhr begann sich der Platz langsam zu leeren und die Stände waren um 14 Uhr wieder verpackt – mit der Verabredung, sich am nächsten Tag der Arbeit auf dem Alten Markt in Magdeburg wiederzusehen.