Klausurtagung der Jungen GEW
Ein Wochenende von Tarif bis BNE
Die Junge GEW und die Studierenden der GEW Sachsen-Anhalt trafen sich vom 27. bis 29. November zu einer gemeinsamen Klausurtagung in Magdeburg.
Zum bereits zweiten Mal seit der (Neu-)Gründung der Jungen GEW und der Studierenden in der GEW luden die Sprecher*innen der beiden Gremien zu einer Klausurtagung ein. Die Gremien erfuhren nach längerer Inaktivität im März 2022 neuen Schub. Bei der ersten Klausurtagung im November 2022 ging es deshalb sowohl um das Kennenlernen als auch um die bevorstehende Ladesdelegiertenkonferenz (LDK) der GEW Sachsen-Anhalt wenige Wochen später. So stand diese erste Versammlung im Zeichen von inhaltlicher Planung, Positionierung und dem Schreiben von Anträgen – mit Erfolg, wenn man die Ergebnisse der LDK betrachtet. Seitdem konnten die beiden Gremien etwas mehr Alltag erfahren. Kenny-Lee Richter (Sprecher der Jungen GEW) und Elias Zarrad (Sprecher der GEW-Studierenden) haben sich seit der LDK in den Landesvorstand einbringen können. Die Klausurtagung 2023 fußte dementsprechend auf mehr Erfahrung.
Die Themen waren breit gesetzt, sodass sich alle Mitglieder angesprochen fühlten. Der Freitag wurde genutzt, um die Strukturen der GEW kennenzulernen. Landesdelegiertenkonferenz, Landesvorstand, Landeshauptausschuss, Personengruppen, Projektgruppen, Organisationsbereiche etc.: In einer Gewerkschaft werden viele Begriffe und Abkürzungen ganz selbstverständlich genutzt – für neue Mitglieder und junge Leute kann das durchaus verwirrend und überfordernd sein, denn, mal ganz ehrlich, so leicht sind die Strukturen nicht zu durchschauen. Das war sehr fruchtbar, denn die neuen Gesichter auf der Tagung wollten gleich für die bessere Jahresplanung 2024 einen LHA-Antrag schreiben. Und der hat sich auch gelohnt, das Konto der Jungen GEW sowie der Studierenden ist nach dem November-LHA besser aufgestellt.
Der Samstag widmete sich anfänglich inhaltlichen Themen abseits der Geschäftsordnung. Was hast du bei folgender Beschreibung vor Augen: „Eine große Menge Streikende haben sich auf dem Platz versammelt. Wütend und kämpferisch schwingen sie die Fahnen, machen Krach und sind bereit für bessere Arbeit zu kämpfen!“ Sind es viele Männer? Zeigt sich hier ein Problem? Der Samstag befand sich somit also im Licht der Weiterbildung „Wenn wir streiken, steht die Welt still – feministischer Streik damals wie heute“. Dazu referierte am Vormittag Mine Hänel, Erwachsenbildnerin und Sprecherin der Jungen GEW im Bund, vom ersten Frauenstreik im 19. Jahrhundert bis heute – es ist nach wie vor brandaktuell. Daran anschließend beschäftigten wir uns in einem Workshop von Kenny-Lee Richter mit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), den bedeutendsten Buchstaben in der Bildung unserer Zeit. Als Mitglied des Forums „Frühkindliche Bildung“ der Nationalen Plattform BNE konnte er besonders viele Impulse zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kita geben. Wie dieses Thema politisch angegangen und von Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geleitet wird, spielte dabei ebenfalls eine Rolle.
Eine allgegenwärtige Herzensangelegenheit der GEW wurde dann bis zum Abend thematisiert: der TV Stud. Benedikt Bader und Florian Schreibner von der Initiative TV Stud Halle gaben einen Überblick der Forderungen und des aktuellen Prozesses. Welche nächsten Schritte gemacht werden und wie wir für einen studentischen Tarifvertrag kämpfen wollen, wurde interaktiv in der Gruppe geplant.
Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging, planten wir am Sonntag das anstehende Jahr: Was wollen wir 2024 machen? Wie treffen wir uns in Zukunft und wie organisieren wir die Mitglieder? Fragen über Fragen, die wir einfließen lassen konnten. Eines steht fest: 2024 wird ein volles Jahr. Die Junge GEW und die GEW-Studierenden sind dabei, sich weiter zu finden. Es kommt nun auf Regelmäßigkeit und Engagement aller Beteiligten an. Es braucht die jungen Leute in unserem Landesverband mehr als sonstwo. Kraft, Mühe und Unterstützung muss in die beiden Gruppen fließen. So bleibt die GEW Sachsen-Anhalt und schafft den Generationenwechsel. Wir freuen uns nun auf ein kämpferisches Jahr 2024!