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Verabschiedung von Bodo Zeymer

Er hat stets konstruktiv gestaltet

Eine Würdigung zur Verabschiedung des langjährigen GEW-Funktionärs Bodo Zeymer

1990 – die Mauer fiel, und aus Haldensleben kam der 33-jährige Lehrer Bodo Zeymer zum „Runden Tisch“, hörte zu, lernte schnell und wurde noch im gleichen Jahr Kreisschulrat. Hinter ihm lag das Abitur in Schulpforta, der NVA-Dienst bei den Grenztruppen, das Diplomlehrerzeugnis für Biologie und Chemie von der Pädagogischen Hochschule Köthen. Er wurde Leiter des Schulaufsichtsamtes Haldensleben, sammelte Erfahrungen im Kultusministerium bis 2020 und war über mehrere Wahlperioden als Vorsitzender des Allgemeinen Hauptpersonalrats tätig. Dann kam er zu uns, zur Fachgruppe Schulaufsicht der GEW, in der ich seit 1975 der Berliner Vertreter war. Als Mitbegründer von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen-Anhalt war er nicht nur nebenbei politisch tätig, er war auch Übungsleiter und Schiedsrichter beim Handball. Er konnte zuhören, nahm sich Zeit für Gespräche, stellte Fragen, begründete, wenn er anderer Meinung war, und schnell wurde sein Urteil geschätzt. Und sehr bald war er bis jetzt unser anerkannter Vorsitzender und Mitglied im Hauptvorstand der GEW.

Nun muss er an seine Gesundheit denken, will die Familie stärker im Blick behalten, und als ich letztens mich verabschiedete, erzählte er, dass er sich für bedrohte Hamster einsetzt und für die Verbesserung des Radwegnetzes. Ich hätte es mir denken können, solch ein Typ denkt weiter, will im Bunde mit Gleichgesinnten gestalten, konstruktiv die Zeit nutzen für die Mitbürger*innen. Einem solchen Funktionär bleibt die Gewerkschaft immer etwas schuldig. Salut Bodo, bleib heiter!

Wilfried Seiring,
Fachgruppe Schulaufsicht Berlin