Engagiert im Alter
GEW-Senior*innen beim 14. Deutschen Seniorentag
Mannheim ist nicht nur die Stadt Carl Benz’, sondern bot mit der großen Ausstellungshalle „Rosengarten“ vom 2. bis 4. April 2025 auch den Schauplatz des 14. Deutschen Seniorentages der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (BAGSO). Zur gleichen Zeit tagte der Bundessenior*innenausschuss (BSA) der GEW in Mannheim.
So hatten wir, die GEW-Senior*innen Erika Fischer (Burgenlandkreis) und Bernd Budnik (kommissarischer Landessprecher der Senioren der GEW Sachsen-Anhalt aus Halle), die Möglichkeit, auch am Seniorentag des BAGSO teilzunehmen. Die GEW hatte unter dem Dach des DGB einen eigenen Stand, an dem auch wir beide zeitweise zur Standbetreuung eingesetzt waren. Es gab zu den Schwerpunkten Altersdiskriminierung, Demenz, Digitalisierung und Bildung, Einsamkeit, Miteinander der Generationen, soziale Sicherheit usw. umfangreiche Angebote von Institutionen, Firmen und Ministerien, die von den Messebesucher*innen gerne angenommen wurden.
Zum Programm gehörten interessante Vorträge wie z. B. „Nachdenken über Fragen des Alterns: Anstöße durch die Musik Johann Sebastian Bachs“ von Prof. Dr. Andreas Kruse, Universität Heidelberg. Der Gerontologe untermalte seinen Vortrag mit exzellentem Klavierspiel von Bach. Der Komponist litt an Diabetes, nachlassender Sehkraft und den Folgen eines Schlaganfalls, dennoch blieb er bis zum Ende seines Lebens kreativ. Ein weiterer Vortrag thematisierte „Die Verletzlichkeit des Alterns“. In einer Podiumsdiskussion mit Prof. Annelie Keil und Franz Müntefering betonte Keil, dass die Bedürfnisse älterer Menschen ernst genommen werden müssen. So vermisse sie in vielen Städten im öffentlichen Raum Bänke zum Sitzen und öffentliche Toiletten. Franz Müntefering berichtete über die schwierigen Zeiten der Pflege seiner Mutter sowie seiner Ehefrau. Zum Teil übervolle Vortragsräume zeigten, dass die Themen und Vortragenden gut ausgewählt waren. Viele Besucher*innen verließen die Messe außerdem mit vollgefüllten Stofftaschen – ein Zeichen, dass es neben Kugelschreibern, Taschen und Blöcken auch viele inhaltliche Materialien kostenlos im Angebot gab.
Am GEW-Stand gab es interessante Gespräche mit Mitgliedern aus anderen Bundesländern: Es zeigte sich, dass die „Seniorenarbeit“ nicht überall gut funktioniert. Einige Senior*innen scheinen darauf zu warten, dass andere etwas anbieten und organisieren. Vorträge und Materialien verweisen auf den Wert der Älteren. Ältere GEW-Mitglieder, die nicht mehr in Schule oder Universität aktiv sind, wollen weiterhin als aktive Mitglieder wahrgenommen werden. Sie möchten altersgemäß etwas leisten und eingebunden sein – das ist auch ein Zeichen von Respekt.
Auf der BSA-Sitzung sprachen alle Landessprecher*innen über Erfolge und Schwierigkeiten. Für Sachsen-Anhalt nannten wir die fehlende Vernetzung mit den Verantwortlichen in den Kreisorganisationen, die Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme und die Umsetzung elementarer Dinge – ohne finanzielle Mittel dafür zur Verfügung zu haben. Es wurde über die Umbenennung des Ausschusses in „Mitglieder 60+“ und auch über die Nutzung englischer Begriffe in GEW-Artikeln diskutiert (z. B. „Awareness-Konzept“). Als Vertreter des Bundesseniorenausschusses wurde ich für die nächsten drei Jahre in die Fachkommission „Digitalisierung“ des BAGSO entsandt.