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Lehrkräfte am Limit

Heftige Diskussionen mit Bildungsministerin Feußner zur Schulgesetznovelle und Lehrkräftemangel

Am 26. Februar und am 19. März 2025 fanden an den Universitäten Magdeburg und Halle unsere Personalrätekonferenzen der Schulpersonalräte statt. Als Diskussionspartner*innen zu diesen Konferenzen hatten wir die Bildungsministerin Eva Feußner und den Staatssekretär des Bildungsministeriums Jürgen Böhm eingeladen.

Unsere Vorsitzende Eva Gerth stellte in ihrem Einführungsreferat die derzeitige Stimmung und Befindlichkeit unserer Kolleg*innen an den Schulen dar. Hierbei wurden u.a. in Beispielen aus den Schulen dargelegt, mit welchen Problemen die Kolleg*innen tagtäglich konfrontiert werden und zu kämpfen haben. Sie zitierte aus einem anonymen Brief, wobei wir als GEW Sachsen-Anhalt eigentlich lieber mit den Adressaten diskutieren, ihre Probleme aufnehmen, um diese dann nicht nur direkt beim Bildungsministerium anzusprechen, sondern auch an Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten. Die Landesvorsitzende ging auch auf die Diskussion zur Schulgesetznovelle ein, die nach den derzeitigen Entwürfen und den Anhörungen der einzelnen Gewerkschaften, Verbände und Vertreter*innen der Schulträger im Bildungsausschuss sehr kontrovers diskutiert wurde. 

In ihren Grußworten betonten sowohl die Ministerin als auch der Staatssekretär, dass die derzeitige Unterrichtsversorgung weit von dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziel von 103 % entfernt sei. Beide sprachen immer wieder von der Verantwortung der Lehrkräfte für eine funktionierende Schule und von effizienten Schulen. In diesen Schulen seien 28 und mehr Schüler*innen im Klassenraum zu bewältigen, dabei stießen sie auf heftigen Widerstand aus dem Plenum, was auch in der anschließenden Diskussion noch einmal deutlich zum Ausdruck kommen sollte.

Die Schulpersonalräte sprachen einen bunten Strauß von Themen an, die derzeit in den Schulen auf der Tagesordnung stehen. Unter anderem waren dies:

  • Verzögerung bei der Auszahlung der Vorgriffstunden
  • Arbeitsbelastung
  • Perspektiven für Seiteneinsteigende
  • stetig zunehmende Heterogenität der Klassen und damit einhergehend fehlende Unterstützungskräfte
  • Arbeitszeiterfassung
  • Veränderungen der Mindestschüler*innenzahlen an Schulen in Oberzentren durch die Schulgesetznovelle
  • Probleme der Schüler*innenzahlen an Gesamtschulen in Halle und Magdeburg
  • Umsetzung des Beschlusses der Regierungskoalitionen zur Altersermäßigung

Die Ministerin und der Staatssekretär betonten in ihren Antworten, dass ihr Ministerium die Arbeit der Kolleg*innen wertschätzt und unterstützt. Dies warf bei vielen Kolleg*innen die Frage auf, wie diese Wertschätzung aussieht. Worte allein können sie nicht mehr beruhigen. Warum gibt es denn nicht einmal klare Aussagen vom Bildungsministerium nach dem Motto „Wenn es uns besser geht, können wir folgende Entlastungen anbieten und umsetzen“? Das würde einer Wertschätzung der geleisteten Arbeit der Kolleg*innen entsprechen!


STEHEN. FÜR SPÜRBARE ENTLASTUNGEN.
DIE GEW-PERSONALRÄTE.

Kontakt
Ulrich Härtel
Vorstandsmitglied für Tarif- und Beamtenpolitik