Auftaktstreik in Burg
Jetzt sind die Arbeitgeber am Zug, ein ordentliches Angebot muss her
Das brachten die beiden Redner*innen Eva Gerth und Ingo Doßmann auf der Kundgebung gestern, am 08. November, vor 130 Kolleg*innen in der Burger Stadthalle sehr deutlich zur Sprache.
Der Landkreis Jerichower Land hatte ab 11 Uhr zum Warnstreik aufgerufen und eine Vielzahl der Kolleg*innen aus den Schulen folgten diesem Aufruf. Ingo Doßmann zeigte in einer sehr emotionalen Rede, wie sich der Frust in den letzten Jahren in den Lehrerzimmern immer weiter verstärkt hat. Das zarte Pflänzchen Wertschätzung und Respekt für die Arbeit der Pädagog*innen, welches sich während der Corona-Zeit zu entwickeln schien, ließen die Arbeitgeber mit Macht wieder eingehen. Das zeigt sich auch darin, dass in der 2. Verhandlungsrunde von der Tarifgemeinschaft der Länder kein Angebot vorgelegt wurde. „Wir könnten als Gewerkschaften gut und gern auf Streiks verzichten. Aber offensichtlich soll unsere gute Arbeit überhaupt nicht anerkannt werden. In den jüngsten Krisen hat sich gezeigt, wie hoch die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit in Schulen ist. Aber auch an den Beschäftigten der Schulen ist die Inflation nicht spurlos vorbei gegangen. Dafür wollen wir unseren Ausgleich“, betonte Doßmann.
Eva Gerth untermauerte die nicht vorhandenen Ergebnisse auch damit, dass die alleinige Entscheidung über die Bildung nicht den „Kürzungsministern“ (= Finanzministern) überlassen werden sollte. „Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter*innen sind wegen des Fachkräftemangels am Limit. Um diese Berufe für junge Menschen wieder attraktiver zu machen, müssen die Arbeitsbedingungen besser werden und die Gehälter deutlich steigen“, so Gerth. „Dazu muss auch das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen der Sozialpartnerschaft seinen Beitrag leisten.“
Gemeinsam stimmten sie die Kolleg*innen auf weitere Warnstreiks bis zur 3. Verhandlungsrunde am 8./9. Dezember in Potsdam ein, dies bestätigten die Kolleg*innen auch mit ihrem Applaus.