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GEW-Mitglieder im Fokus

Katrin Güttel: „Ich bin Gerechtigkeitsfanatikerin“

Für die eigenen Rechte einzustehen und das Wissen dazu an andere weiterzuvermitteln: Das treibt Katrin Güttel, die an der Merseburger Albrecht-Dürer-Grundschule als Pädagogische Mitarbeiterin tätig ist, bei ihrem ehrenamtlichen GEW-Engagement an.

Als Entscheidungshilfe, ob sie ein Ehrenamt übernimmt, bemüht Katrin Güttel stets das gleiche, aus ihrer Sicht bestens bewährte Verfahren: „Ich stelle mir zunächst die Frage, was es mir bringt – und ob es mir gut tut“, sagt die 36-Jährige. Ganz offensichtlich haben ihre inneren „Kontrollfragen“ schon einige Male eine positive Beantwortung gefunden: Katrin Güttel ist ehrenamtliche Kassenwartin im Kleingartenverein „Zum Waldbad“ Mücheln – „obwohl ich nach Umzug ins Eigenheim gar keinen Garten mehr dort habe“, wie sie lachend erklärt –, hilft bei den Blutspende- Terminen des Deutschen Roten Kreuzes im Betreuer-Team mit und ist, last but not least, als Regionalgruppenleiterin Merseburg- Querfurt im GEW-Kreisverband Saalekreis aktiv.

„Ich bin Gerechtigkeitsfanatikerin“, nennt die junge Frau den Antrieb für ihr gewerkschaftliches Engagement. „Ich will genau wissen, was meine Pflichten sind und eben auch, welche Rechte ich habe – und für diese einstehen“, betont sie. Katrin Güttel, die als Pädagogische Mitarbeiterin an der Albrecht-Dürer-Grundschule in Merseburg tätig ist, hält es für wichtig, „nicht zu allem Ja und Amen zu sagen.“ Aktuell beispielsweise setzt sie sich innerhalb ihrer Regionalgruppe für die korrekte Eingruppierung einer Lehrer-Seiteneinsteigerin ein. „Wir wollen erreichen, dass sie tatsächlich das gezahlt bekommt, was ihr auch rechtmäßig zusteht.“

Übrigens: Auch bei Katrin Güttel selbst war es der eigene Berufsstart im pädagogischen Bereich, der sie erstmals mit der GEW in Berührung brachte. Denn als die gelernte Industriekauffrau 2019 nach vierjähriger jobbegleitender Qualifizierung zur Staatlich anerkannten Erzieherin ihre Tätigkeit als Pädagogische Mitarbeiterin an einer Merseburger Schule aufnahm, trug sie noch jede Menge Fragen, etwa bezüglich des eigenen Status oder ihrer Entscheidungsbefugnisse, mit sich herum. „Da war es gut, mit der damaligen Regionalgruppenleiterin Ute Todt eine verlässliche und kompetente Ansprechpartnerin zu haben, bei der man jederzeit nachfragen konnte und auch Rückenstärkung bekam – ein Umstand, der mich motivierte, mich fortan auch selbst mit Rat und Tat bei der GEW einzubringen.“

Der Rest ist Geschichte: Als Ute Todt vor anderthalb Jahren in den Ruhestand ging, stellte Katrin Güttel so etwas wie die „logische“ Nachfolgerin an der Spitze der Regionalgruppe dar, zu deren Leiterin sie schließlich auch gewählt wurde. Die Antworten auf ihre beiden eigenen „Kontrollfragen“ lagen zudem überdeutlich im positiven Bereich: „Ja, es tut mir gut – denn ich organisiere und helfe gern und bin so überhaupt nicht der Typ, der untätig auf der Coach herumhockt“, hält die Gewerkschafterin fest. „Und ja, es bringt mir – und auch anderen – etwas, eine ganze Menge sogar: Bei der GEW sitze ich gewissermaßen ,an der Quelle‘ und erhalte ein umfangreiches Hintergrundwissen zu den aktuell relevanten Themen. Das gibt Rückenwind und hilft in strittigen Situationen beim Argumentieren gegenüber dem Dienstherrn sowie der Konfliktlösung“, findet Katrin Güttel. Nicht zu unterschätzen sei zudem die enorme Anzahl an Kontakten und Bekanntschaften, die sie über ihr Ehrenamts-Netzwerk bereits habe knüpfen können.

Den für ihren beruflichen Richtungswechsel ausschlaggebenden Punkt, sehr viel mehr mit Menschen zu tun haben zu wollen, sieht die Mutter eines vierjährigen Sohnes auch bei ihrem ehrenamtlichen GEW-Engagement auf die schönste Weise erfüllt. Dass sie beispielsweise für die Organisation des diesjährigen, nach langer Corona-Durststrecke besonders stimmungsvollen Sommerfestes im Juni durchweg positive Rückmeldungen der Teilnehmenden bekommen habe, erfülle sie wirklich mit großer Freude. Nur gerecht, könnte man sagen …