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OMAS GEGEN RECHTS

Mit Mut, Humor und Rollator der AfD die Stirn bieten

Am Montagnachmittag sitzen zehn Frauen an einem Tisch in Magdeburg, die sich OMAS GEGEN RECHTS nennen. Sie sind oder waren z. B. Pädagoginnen, Ärztinnen, Mitarbeiterinnen in der Gastronomie, in der Pflege oder bei Gewerkschaften. Jede von ihnen bringt sich entsprechend ihrer Fähigkeiten ein: Eine Frau bearbeitet die Homepage, eine andere beschäftigt sich mit den sozialen Medien, eine hält Kontakt zu demokratischen Vereinen und Initiativen und eine ist das Organisationstalent der Gruppe.

OMAS GEGEN RECHTS sind kein Verein, sondern eine Verbindung von Menschen, die die Demokratie schützen möchten. Sie besteht vor allem aus älteren Frauen – nicht alle sind Omas – und Männern, die ebenfalls herzlich willkommen sind. 

Gemeinsam treten sie ein für: 

  • Demokratie und eine offene, tolerante Gesellschaft
    Sie setzen sich gegen rechtsextreme Tendenzen, rassistische Ideologien, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ein.
  • Klimagerechtigkeit und Unterstützung von „Fridays for Future“
    Der Klimawandel stellt nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein soziales Problem dar. Besonders betroffene Länder haben am wenigsten zum Klimawandel beigetragen, doch die Folgen sind für sie gewaltig und führen zu massenhaften Fluchtbewegungen.
  • Frieden und die Abschaffung aller Atomwaffen
    Dies insbesondere an den Gedenktagen zu Hiroshima (9. Mai) und Nagasaki (1. September).

Ihre Protestaktionen sind kreativ, friedlich, humorvoll und sollen zum Nachdenken anregen. Zum Bundesparteitag der AfD in Magdeburg organisierten sie 2023 mit Unterstützung von OMAS aus ganz Deutschland eine „unfreundliche Begrüßung“ der Delegierten. Sie stellten sich auf dem Weg zur Messehalle als Spalier auf, gesäumt von Transparenten wie „Keine Zusammenarbeit mit der extremen Rechten“ und „Oldies for Future – statt nach uns die Sintflut“. Zusätzlich überquerten OMAS – teilweise mit Rollatoren – sehr langsam die Straße zu den Messehallen, um die Geduld der AfD-Delegierten auf die Probe zu stellen. Bei der Kundgebung vor den Messehallen lasen sie Zitate von AfD-Mitgliedern vor, zerknüllten sie und warfen sie in eine braune Mülltonne. Ein anderes Mal besuchten die OMAS GEGEN RECHTS einen sogenannten „Bürgerdialog“ der AfD und stellten kritische Fragen, die nur fadenscheinig beantwortet wurden. Gleichzeitig unterstützten sie eine Gegenkundgebung des Bündnis Solidarisches Magdeburg direkt vor der Tür.

Ihr nächstes Ziel ist es, eine Diskussion zu einem möglichen Verbotsverfahren der AfD zu initiieren. Am Montag wurde deshalb diskutiert, wie sie ihre Ideen umsetzen. Muss ein Infostand auf dem Breiten Weg angemeldet werden? Wer holt die Plakate ab? Wer kann den Stand zu welcher Zeit betreuen? Das Gespräch lief sehr konzentriert und effektiv ab, schnell wurden sie sich über Verantwortlichkeiten einig. 

Die OMAS GEGEN RECHTS haben sich zu einer starken zivilgesellschaftlichen Bewegung entwickelt, die zunehmend Gehör findet. Wer sich angesprochen fühlt, ist herzlich zum Mitmachen bei den OMAS in Magdeburg, aber auch bei der Regionalgruppe in Halle eingeladen.