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Warnstreik in Magdeburg

Streikenden fordern akzeptables Angebot der Arbeitgeber

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen-Anhalt hatte am 23.11.2021 den nördlichen Teil des Landes zu einem Warnstreik unter schwierigen Bedingungen aufgrund der ständig steigenden Inzidenzzahlen aufgerufen. Der Warnstreik ist ein deutliches Signal an die Verhandlungsführer der TDL.

Während der Streikvorbereitungen hatten die Organsisator*innen des Streiks noch einmal verdeutlicht, dass ihnen die steigenden Inzidenzzahlen der letzten Tage sehr wohl bewusst sind, aber die Tarifgemeinschaft der Länder aufgrund ihres kompromisslosen und sturen Verhaltens gegenüber unseren Beschäftigten uns zwingt, eine härtere Vorgehensweise einzuschlagen. Deshalb greifen wir auf das Mittel des Warnstreiks zurück. Wir richteten in den Streiklokalen und während der Kundgebung unser Augenmerk immer auf die Gesundheit der Kolleg*innen, deshalb wies der Moderator zwischen den Redebeiträgen immer wieder auf die Einhaltung der Abstandsregeln bzw. das Tragen einer Mund-Nasen Bedeckung hin.

Zur Kundgebung vor dem Finanzministerium versammelten sich ca. 800 bis 850 Kolleg*innen, sie brachten durch lautstarke Unmutsäußerungen ihr Unverständnis zur vollständigen Blockadehaltung der Verhandlungsführer der TDL zum Ausdruck. Die Redner*innen verwiesen in ihren Beiträgen, dass es unsere Kolleginnen und Kollegen sind, die das öffentliche Leben am Laufen gehalten haben, egal ob es sich um die Schulen, Hochschulen, Kitas und sozialen Einrichtungen handelt. Deshalb fordern wir fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 150 Euro. In der Rede unserer Landesvorsitzenden Eva Gerth wurde noch einmal verdeutlicht, dass es ist nicht nur die lineare Entgelterhöhung ist, die unsere Kolleg*innen umtreibt. Sondern es sind auch die fehlende Wertschätzung ihrer täglichen Arbeit und die immer weiter zunehmenden zusätzlichen Aufgaben außerhalb ihrer eigentlichen pädagogischen Arbeit. Das treibt viele unserer Kolleg*innen zusätzlich in Teilzeitarbeit, da sie nicht mehr in der Lage sind, Vollbeschäftigung unter diesen Arbeitsbedingungen zu bewältigen. Anerkennung und Wertschätzung muss sich in guter Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen widerspiegeln. Aus diesem Grund sind fünf Prozent fair und nötig.

Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber zeigte sich auch in der Ablehnung zur Verhandlung eines Tarifvertrages für studentische Beschäftigte. Christian Müller, Gewerkschaftssekretär der GEW Sachsen-Anhalt, betonte in seinem Redebeitrag, wie wichtig dieser Tarifvertrag für dauerhafte Stellen sei. Auf der Kundgebung wurde auch noch einmal sehr deutlich, dass eine große Beschäftigtengruppe, nämlich die der Beamtinnen und Beamten, immer noch vom Streik ausgeschlossen wird. Deshalb gingen Grußworte auch an sie.

Dieser Warnstreik war ein eindeutiges Signal an die Verhandlungsführer der TDL: Geben Sie endlich Ihre Verweigerungshaltung auf und verhandeln Sie mit den Gewerkschaften! Legen Sie endlich ein für die Beschäftigten akzeptables Angebot vor!