Mieterhöhungen beim Studentenwerk Halle
Studierende demonstrierten gegen die finanzielle Mehrbelastung
Unter dem Motto „Mieterhöhungen zurücknehmen! Für sozialen Wohnraum!“ haben sich am 13. April 2023 etwa 30 Studierende vor der Weinbergmensa des Studentenwerks in Halle versammelt, um gegen die unverhältnismäßigen Mieterhöhungen in den Wohnheimen des Studentenwerks Halle zu protestieren.
Neben Vertreter*innen der Studierendenräte der Universität Halle und der Hochschule Merseburg nahmen auch von den Mieterhöhungen betroffenen Studierende sowie Vertreter*innen der Jungen GEW und der Ver.di-Jugend an der etwa einstündigen Demonstration teil. Die Mieterhöhungen um 40 Prozent waren Anfang des Jahres einseitig vom Studentenwerk beschlossen worden und sind am 1. April in Kraft getreten. Für die Studierenden bedeutet das einen enormen Anstieg der Mietkosten, die sich um mehr als 100 Euro verteuert haben, oder, wie es eine Rednerin ausdrückte, etwa drei bis vier Wocheneinkäufe.
Die Erhöhungen sorgen dafür, dass bei Studierenden, die ein geringes Einkommen haben oder von BAföG abhängig sind, die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit überschritten werden. Wohnheime werden ein Motor der Gentrifizierung, weil Studierende in die Randbezirke ausweichen müssen, wo die Wohnheimmieten noch einigermaßen erschwinglich sind. Elias Zarrad, Landessprecher der Studierenden in der GEW Sachsen-Anhalt, machte in seinem Vortrag auf die fortschreitende Prekarisierung des Studiums aufmerksam, die neben der schlechten Bezahlung studentischer Nebenjobs und studentischer Hilfskräfte an den Hochschulen eben auch durch zu hohe Wohn- und Lebenskosten in den Hochschulstädten und eine Stagnation des BAföG vorangetrieben wird. Die Vertreter*innen der Studierenden und Fachschaften forderten das Studentenwerk und die Landesregierung auf, die Erhöhungen sofort zurückzunehmen, die Zuschüsse für die Studentenwerke zu erhöhen und Kosten der Inflation nicht auf die Studierenden abzuwälzen. Am Ende zog die Demo zum Verwaltungssitz des Studentenwerks, wo Anton Borrmann (Co-Sprecher des Studierendenrates) eine Petition mit tausend Unterschriften in den Postkasten einwerfen musste, weil die Leitung des Studentenwerks aufgrund „wichtiger Termine außerhalb“ sie nicht entgegennehmen konnte.
06108 Halle (Saale)