Tarifinformation
Tarifverhandlungen mit der PTG Sachsen-Anhalt erfolgreich abgeschlossen
Die Tarifverhandlungen mit der Paritätischen Tarifgemeinschaft Sachsen-Anhalt (PTG-LSA) wurden in der vergangenen Woche erfolgreich abgeschlossen! Die GEW-Verhandlungskommission hat gemeinsam mit ver.di ein Ergebnis erzielt, das ab 1. Januar 2026 wichtige Verbesserungen für die Beschäftigten bringt – darunter Gehaltserhöhungen, verbesserte Zulagen, Arbeitszeitverkürzung und auch mehr Anerkennung im Kita-Bereich.
Die letzten Wochen waren intensiv und kämpferisch: In einer Zeit, in der gerade pädagogische und soziale Berufe mit wachsenden Anforderungen und schrumpfenden Ressourcen konfrontiert sind, war unser Ziel bei den Tarifverhandlungen zum Tarifvertrag der Paritätischen Tarifgemeinschaft Sachsen-Anhalt (PTG-LSA) eindeutig: Mehr Anerkennung, mehr Schutz und mehr Gerechtigkeit – für Euch.
Am 26.06.2025 hat unsere GEW-Verhandlungskommission, gemeinsam mit den Kolleg:innen unserer Schwestergewerkschaft ver.di, nach 6 harten Verhandlungstagen ein Tarifergebnis erreicht, das sich sehen lassen kann. Es war durchaus kein leichter Weg, aber ein erfolgreicher. An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an unsere ehrenamtlichen Kolleg:innen in der GEW-Verhandlungskommission, die mit viel Ausdauer, großem Fachverstand und stabiler Haltung für eure Interessen gekämpft haben!
Das ist das Tarifergebnis im Überblick
Das haben wir für Euch erkämpft – beachtet bitte, dass sämtliche Regelungen zum 01.01.2026 in Kraft treten, spätere Zeitpunkte haben wir an entsprechender Stelle sichtbar gemacht:
- Mehr Geld für Eure Arbeit
+ 2,1 % mehr Gehalt (ab Mai 2026) für:
• Kinder- & Jugendhilfe (J)
• Eingliederungshilfe (E)
• Kitas (K)
• Verwaltung (A)
+70 € extra Erhöhung für J/E7, jeweils stufengleich im Vergleich zu J/E6
+2,0 % (ab April 2027) – ein zweiter, verbindlicher Schritt der Erhöhung der Entgelte in 2027 für Beschäftigte in allen Gehaltsgruppen & Stufen
- Mehr Anerkennung im Kita-Bereich
Die Zulagen für Abwesenheitsvertretungen von Leitungen werden ab 2026 wie folgt gestaffelt sein:
• 250 € – bis 70 Plätze
• 425 € – 71 bis 130 Plätze
• 500 € – ab 131 Plätze
Herabgruppierungen von Leiter:innen dürfen ab 2026 frühestens 12 Monate nach Änderung der Betriebserlaubnis erfolgen.
Es erfolgt die Umgruppierung der Heilerziehungspfleger:innen: von der bisherigen Entgeltgruppe K2 nach K3 – ohne Verlust der individuellen Stufe und Stufenlaufzeit.
- Verkürzung der Stufenlaufzeiten in besonderen Fällen
Die deutlich verlängerten Stufenlaufzeiten in den Stufen 4 und 5 für einige Erzieher:innen (konkret in den Entgeltgruppen J6 (Nr. 1) und E6 (Nr. 1 und 2) sowie K4 (Nr. 1) entfallen ab 1. Juli 2027. Das bedeutet für Kolleg:innen in diesen Entgeltgruppen, dass die letzte Stufe (Stufe 6) dann 5 Jahre früher erreicht wird als bisher. Die enormen finanziellen Nachteile für diese Beschäftigten entfallen!
- Mehr Geld für alle: Erhöhung der Jahreszuwendung
• 78 % in 2026
• 80 % in 2027
Weitere Ergebnisse
Künftig wird die Nachtarbeit besser vergütet: Ab 1.1.2026: 4,00 €/Stunde Entgelterhöhungen für die Pflege (P-Tabelle): +4,9 % für P1/P2 +2,1 % ab P3 (ab Mai 2026) und den Rettungsdienst (RD) +2,1 % (ab Mai 2026)Neue und erhöhte Funktionszulagen im Bereich Rettungsdienst, zum Beispiel für Verantwortliche für Qualitätsmanagement, Hygiene, Fahrzeuge, etc. Arbeitszeitverkürzung (betrifft auch den Rettungsdienst Anlage 1f):
1. ab 2026: 46 Std./Woche
2. ab 2027: 45 Std./Woche
3. ab 2028: 44 Std./Woche
Pflegehilfe-Azubis erhalten ab 2026: 1.340,69 € und ab 2027: 1.415,69 €.
Außerdem ist eine „Flexizulage“ in Planung: Noch im Spätsommer 2025 starten Verhandlungen zur Einführung eines „Springerpools“, dies betrifft jedoch ausschließlich den Bereich der Altenpflege. Wir haben als frühesten Kündigungsmöglichkeit den 30.06.2027 vereinbart, wobei Tarifforderungen erst für den Zeitraum nach Ablauf von 24 Monaten, also ab dem 01.01.2028 erhoben werden können.
Solidarität zahlt sich aus
Wieder einmal hat sich gezeigt, dass gemeinsames Engagement zum Erfolg führen kann. Tarifverträge entstehen nicht am Verhandlungstisch allein. Sie brauchen Rückhalt – in der Belegschaft, in unserer Mitgliedschaft, im Alltag. Deshalb bitten wir euch: Kommt ins Gespräch mit Kolleg*innen und bleibt informiert, beteiligt euch, bringt euch ein! Denn: Gute Bildung und pädagogische Arbeit kann nur unter guten Arbeits- und Entgeltbedingungen nachhaltig funktionieren. Für Fragen und weitere Informationen könnt ihr uns gerne kontaktieren.
39114 Magdeburg