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Unmenschliche Praxis

Abschiebung von asylsuchenden Kindern aus Schulen muss sofort gestoppt werden

Mit Empörung und Entsetzen reagiert Eva Gerth, die Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, auf die jüngsten Berichte über die versuchte Abschiebung einer zehnjährigen Schülerin direkt aus dem Unterricht in Naumburg:

„Diese Praxis ist nicht nur unmenschlich, sondern auch ein eklatanter Verstoß gegen die Grundrechte der Kinder und die Werte unserer Gesellschaft. Kinder, die in unseren Schulen lernen, sind Teil unserer Gemeinschaft. Sie verdienen Schutz, Bildung und eine sichere Umgebung, in der sie sich entwickeln können. Die Vorstellung, dass sie ausgerechnet an dem Ort, der ihnen Stabilität und Hoffnung bietet, herausgerissen werden, ist schlichtweg inakzeptabel.“
Gerth sieht in diesen Abschiebungen nicht nur einen Angriff auf die betroffenen Kinder und ihre Familien, sondern auch auf das gesamte Bildungssystem. Schulen sollen Orte des Vertrauens und der Sicherheit sein, keine Schauplätze staatlicher Durchsetzungsakte. Lehrkräfte, die sich tagtäglich für das Wohl ihrer Schüler einsetzen, werden durch solche Maßnahmen in ihrer Arbeit untergraben und in einen unhaltbaren Loyalitätskonflikt gestürzt, so Gerth weiter.

Die Landesvorsitzende fordert die sofortige Beendigung dieser grausamen Praxis: „Die Landesregierung und die zuständigen Landesbehörden müssen umgehend handeln und sicherstellen, dass keine weiteren Kinder aus Schulen abgeschoben werden. Stattdessen sollten sie sich darauf konzentrieren, humane und faire Lösungen für asylsuchende Familien zu finden, die den Schutz und die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Als GEW Sachsen-Anhalt ziehen wir hier eine klare Grenze: Wir stehen für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und die Rechte der Schwächsten. Die Abschiebung von Kindern aus Schulen ist ein dunkles Kapitel, das wir nicht länger hinnehmen dürfen.“

Hintergrund

In der vergangenen Woche sollte eine achtköpfige syrische Familie abgeschoben werden. Dazu rückten die Polizei und die Ausländerbehörde auch in zwei Naumburger Schulen an. Ein zehnjähriges Mädchen wurde aus dem Sportunterricht seiner Grundschule geholt. Dabei habe sie sich unter Tränen an ihre Lehrerin geklammert.