Zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels führte das Ministerium für Bildung in Sachsen-Anhalt im Frühjahr 2023 flächendeckend eine zusätzliche Unterrichtsstunde ein. Wir erachten diese verpflichtende Arbeitszeiterhöhung für Lehrkräfte für unrechtmäßig und unterstützen derzeit mehrere Klagen gegen die „Vorgriffstunde“.
Das Nichteinhalten von gesetzlich vorgeschriebenen Pausen oder die Überschreitung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit ist im Lehrberuf an der Tagesordnung. Zusätzlich spitzt der Mangel an Lehrkräften und Pädagogischen Mitarbeiter*innen an den Schulen die Situation der Arbeitszeit der Lehrkräfte zu. Ein „Abbummeln“ der Mehrstunden und damit eine Entlastung im Schuljahr ist vom Schulamt nicht vorgesehen – ein erhöhter Krankenstand und verfrühte Renteneintritte sind die Folge, die wiederum den Lehrkräftemangel anfachen.
„Seit Langem ist bekannt und wissenschaftlich belegt, dass Lehrkräfte weit über das normale Maß hinaus arbeiten. Verstöße gegen deutsche und europäische Arbeitszeitregelungen sind in unseren Schulen an der Tagesordnung.“
– Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt
Wenn du Fragen zum Thema hast oder dich gegen die verpflichtende Arbeitszeiterhöhung engagieren willst, schreib uns doch eine Mail an: info(at)gew-lsa.de
