Alles Gute zum internationalen Frauentag

Am 6. März war der „Equal Pay Day“ – der bundesweite Tag der Entgeltgleichheit. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen in Deutschland rein rechnerisch unentgeltlich, ihre männlichen Kollegen verdienen im Jahr ca. 18 Prozent mehr.
Frauen arbeiten seltener in Führungsposition, sind häufiger in Teilzeit, länger in Elternzeit. Sie leisten auch den überwiegenden Teil der Care-Arbeit. Laut dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung gaben im November 2023 zwei Drittel der Mütter, aber nur vier Prozent der Väter an, den überwiegenden Teil der Kinderbetreuung selbst zu leisten.
In Sachsen-Anhalt beträgt der „Gender Pay Gap“ übrigens nur fünf Prozent, das ist die im bundesweiten Vergleich geringste Lohndifferenz zwischen Frau und Mann. Eine Ursache dafür sind die unterdurchschnittlichen Löhne der Männer in – oft nicht tarifgebundenen – Unternehmen, die im Schnitt fünf Euro pro Stunde geringer sind als im bundesweiten Durchschnitt. 

Diese Unterschiede müssen wir immer mitdenken, wenn wir über faire Beschäftigungsbedingungen, u. a. über gleiches Geld für gleichwertige Arbeit, über Wertschätzung und Anerkennung für pädagogische Berufe und über Arbeitszeiten reden, die gute Arbeit und ein gutes Leben für alle Geschlechter ermöglichen.  

Wir, die GEW, sind die Bildungsgewerkschaft, wir können Veränderungen bewirken.
Wir können in Kita, Schule und Hochschule dafür sorgen, dass Rollenbilder hinterfragt, Identität gestärkt und Vielfalt erlebbar wird. Wir können sensibilisieren und vor Abwertung schützen.

Liebe Kollegin, der 8. März war ein Kampftag und bleibt es auch nach mehr als 100 Jahren. Lasst uns die Blumen annehmen und den Sekt auch.
Lasst uns jedoch vor allem die Aufmerksamkeit nutzen, um gemeinsam und sehr solidarisch für unsere Ziele zu streiten.

Viele Grüße,
Eva Gerth