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Junge GEW wieder aktiv

Forum für engagierten Nachwuchs

In Sachsen-Anhalt ist die Junge GEW wieder aktiv. Das Gremium besteht aus Mitgliedern bis zum 35. Lebensjahr und setzt sich für mehr Gleichberechtigung und Toleranz im Bildungssystem ein.

Junge GEW Sachsen-Anhalt – Wann war das letzte Mal, dass du das gelesen oder gehört hast? Vielleicht erst in jüngster Zeit, aber höchstwahrscheinlich ist das schon eine Weile her. Unsere Gruppe war längere Zeit nicht aktiv. Klar, es gab sie trotzdem. Denn die Junge GEW sind erstmal alle Mitglieder bis zum 35. Lebensjahr. Als aktives Gremium erfinden wir uns gerade wieder neu.

Aber von Beginn: Anfang März 2022 kamen das erste Mal interessierte Junge GEW-Mitglieder zusammen und sprachen darüber, dieses Gremium wiederzubeleben. Es folgte zügig die Teilnahme am Landeshauptausschuss im Ratswaage-Hotel Magdeburg. Viele Online-Treffen und einige Präsenztreffen später war es dann so weit, dass sich eine festere Gruppe bildete und diese sich gut kennenlernen konnte.

Aber was benötigt es eigentlich, um ein „Gremium“ zu sein? Zunächst erstmal: DICH! Ohne Leute, die anpacken, etwas verändern, ihre Meinung sagen und mitmischen wollen, kommen wir nicht weit. Aber es braucht noch etwas mehr. Die Wahl der Sprecher*innen beispielsweise. Wir sind, das sagt der Name schon, dein Sprachrohr in und außerhalb der Gewerkschaft. Wir organisieren unsere Treffen, laden ein, versuchen zu motivieren, setzen Akzente und planen, planen, planen. Was? Das, was du willst und was du dir wünschst. Demo? Klar! Weiterbildung? Sicher! Ein Bildungswochenende an der Saale? Logo! Gespräche mit Politiker*innen? Auf jeden Fall! Kneipentour? Aber natürlich! Kurz: wir organisieren dich und uns alle. Wir sind Kenny-Lee Richter, Lotta Mertens und Mathis Diemer. Gewählt wurden wir am 4. Juli 2022. Seitdem sind wir wieder ganz offiziell die Junge GEW mit allem, was dazugehört. Jetzt geht es darum, anzupacken. Am besten mit dir zusammen! So sind wir WIR! Wir verstehen uns Junge GEW als modern, tolerant, aufgeschlossen, demokratisch und selbstverständlich hochmotiviert! Wenn du dich in dieser Beschreibung wiederfindest, dann schreib uns, ruf an, komm dazu! Keine Angst übrigens, wenn der Kaffee ausgeht und die Hochmotivation mal ausfällt, du triffst auf Verständnis und Unterstützung – dazu sind wir eine Gewerkschaft.

Welche Akzente wir als Sprecher*innen in der Jungen GEW setzen, wollen wir dir nicht verschweigen. Wichtig ist uns dabei zu erwähnen, dass dies auch tatsächlich Akzente sind – kein in Stein gemeißeltes Programm.

Unsere oberste Priorität liegt dabei in der Verjüngung der GEW Sachsen-Anhalt. Dabei geht es nicht nur um Mitgliedergewinnung. Wir wollen für politische Rahmenbedingungen kämpfen, die es für Lehrkräfte attraktiv macht, hier zu lehren. Wir stehen für den Nachwuchs und die Förderung von Erzieher*innen ein. Es geht um eine langfristige, feste Finanzierung der Schulsozialarbeit. Wir setzen uns für bessere Bedingungen im wissenschaftlichen Arbeitsfeld ein und um ganz viel mehr …

Durch bessere Bedingungen in diesen und weiteren Bereichen entsteht Nachwuchs in für die Gesellschaft wichtigen und unerlässlichen Arbeitsfeldern und in unserem Kollegium.

In diesem Kontext ist die bundesweite TVStud-Kampagne ein für uns sehr wichtiges Anliegen. Wir kämpfen hierbei um einen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte, da dieser Bereich oft prekär ausgestaltet ist. Das fördert keine Studierenden! Die Befristung im wissenschaftlichen Bereich schreckt zusätzlich ab und verhindert Engagement. Dem wollen wir entgegenstehen!

Wir wollen dafür streiten, dass der Prozess zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bei uns Fuß fasst. Als ganzheitliches und auf jeden Lebensbereich ausgerichtetes Konzept ermöglicht es uns, die (Um-)Welt und die Gesellschaft zukunftssicher zu gestalten.

Wir möchten außerdem dazu beitragen, die hohe Stratifizierung im Bildungssystem zu beseitigen. Denn durch Aussortieren sowie Abschirmen der Kinder und Jugendlichen voneinander verhindert man gemeinsames Lernen und wichtige Werte wie Toleranz und Offenheit. Andere Länder machen vor, wie das geht und welche Erfolge dadurch entstehen können.

Wir kämpfen für uns und zukünftige Mitglieder der Jungen GEW um Anerkennung, Wertschätzung und Beteiligung. Aber auch dafür, diese Partizipation in unser aller Berufe zu übertragen und eine moderne Gesellschaft gemeinsam zu gestalten.

Obwohl in den vergangenen zehn Jahren sowohl in Kitas, als auch in Schulen und Hochschulen ein enormer Personalzuwachs beobachtet werden konnte, droht dem deutschen Bildungssystem nach Expert*innenansicht ein langfristiger dramatischer Fachkräftemangel. Viele Bundesländer setzen bei der Ausstattung der Schulen auf Quer- und Seiteneinsteiger*innen. Der Einstieg in den Lehrberuf ohne pädagogische Ausbildung stellt die Anwärter*innen vor eine Vielzahl an Herausforderungen. Adäquate Betreuung vor Ort und berufsbegleitende Weiterbildung sind von immens wichtiger Bedeutung. Für uns ist es dringend von Nöten, die Berufsgruppe der Quer- und Seiteneinsteiger*innen in den Fokus zu nehmen. Konkret geht es hierbei zum einen um die Schaffung verlässlicher Anlaufstellen im Falle arbeitsrechtlicher Fragen oder Schwierigkeiten. Zum anderen müssen Foren geschaffen werden, die es Quer- und Seiteneinsteiger*innen ermöglichen, sich in Problemfällen mit Gleichgesinnten vernetzen und austauschen zu können. Dies ist ebenfalls für die Bildung einer kritischen Masse unerlässlich. Auch hier fällt uns als Bildungsgewerkschaft eine hervorgehobene Rolle zu. Wir möchten dieses Thema gerne weiter voranbringen und aktiv den Aufbau entsprechender Strukturen fördern.

Momentan finden wir uns als Junge GEW immer am ersten Montag des Monats, meistens ca. 18 Uhr, sowohl online als auch in Präsenz zusammen. Wir wollen uns austauschen, über Probleme und Lösungen sprechen, über das, was gut läuft und unterstützt werden kann, und auch ganz einfach über das, was uns und dir wichtig ist! Es ist uns sehr wichtig, allen jungen interessierten Menschen ein Forum für ihre Fragen und Probleme zu bieten. Darüber hinaus sind wir immer offen für deine Wünsche und Anregungen. Falls du eine Idee oder einen Vorschlag hast, der deiner Meinung nach auf die Agenda gehört, haben wir immer ein offenes Ohr für dich. Unsere Ziele können wir nur gemeinsam erreichen. Es ist uns wichtig, stets einen offenen Einblick in unsere Arbeitsweise und unsere Aktivitäten zu ermöglichen. Wir freuen uns auf dich und deine Mitarbeit!